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Vereinsgeschichte

1866  -  die Zeit vor und nach der Gründung vor 150 Jahren

Historische Daten sind oft schwerlich nachzuvollziehen, insbesondere wenn es sich um eine Vereinsgründung vor so langer Zeit handelt. Ruedi Wegmann, ein wohlbekannter und verdienter Schütze hat in der Vergangenheit recherchiert und allerlei Interessantes und für die heutige Zeit auch Kurioses herausgefunden.

Schon vor der Gründung des Feldschützenverein Bonstettens existierte eine Schützengesellschaft Bonstetten, welche von 1843 bis 1886 das Schiessgeschehen in Bonstetten dominierte. Aus dieser Zeit besteht ein Protokoll mit folgendem Wortlaut: „Die Schützengesellschaft Bonstetten hat die Hauptaufgabe, das "Ehr- u. Hochzeitschiessen" an jedem Hirschmontag durchzuführen.“

Interessant ist, dass unsere eigene „vorgeburtliche“ Geschichte somit vor der Gründung der heutigen Schweiz mit der Verfassung von 1848 beginnt, also zur Zeit der helvetischen Republik von Napoleons Gnaden.

Geniessen wir einen Blick in einige damals übliche Regeln des Schiessens (Originaltext).

§ 1 Jeder Militärpflichtige welcher sich verehlicht oder zu einem Ehrenamt gelangt, ist verpflichtet, auf den darauf folgenden Hirschmontag eine Hochzeit- oder Ehrengabe im Werthe v. wenigstens einem Gulden dem Schützenpräsidenten, zu Handen der Gesellschaft zuzustellen.

§ 5 Wen ein Schuss auf dem Laden loos geht so mag man nach belieben einen anderen thun.

§ 6 Wer einen Schuss schiesst, u. denselben nicht angibt hat eine Busse von 1 Btz., u. wer dem Zeiger zuruft, oder jolet, ehe er den Schuss zeigt hat eine Busse von 2 Btz. Zu bezahlen, welche Bussen mit dem Doppel in Gaaben eingetheilt werden.

Schöne Geschichten - einerseits waren die Bonstetter Schützen schon vor dem Jahr 1866 aktiv, vermutlich seit es Feuerwaffen gab, andererseits herrschten zu jenem Zeitpunkt interessante Sitten und Gebräuche. Die damaligen Mitgliederzahlen um die Zeit der Gründung der modernen Schweiz bewegten sich um 50 – 70 Schützen. Politische Ereignisse beeinflussten somit damals schon stark die gesellschaftlichen Trends. Am 7. Februar 1886 wurde die Schützengesellschaft aufgehoben, nachdem bereits im Vorjahr beschlossen worden war, kein Schiessen mehr durchzuführen.

Bewusst haben wir den Einstieg der Chronik mit dem Leben eines Schützenvereins aus der damaligen Zeit begonnen. Unser heute existierender Feldschützenverein Bonstetten trägt das Geburtsjahr 1866.

Bis zum August 2001 sind wir davon ausgegangen, dass unser Verein im Jahre 1876 gegründet wurde, da die entsprechenden Jubiläen auf dieser Jahreszahl basierten. Bsp.Generalversammlung vom 19. März 1966, Traktandum 10, Verschiedenes: Über das Datum der Gründung des Feldschützenvereins Bonstetten bestehen Unklarheiten. Auf einer alten Fahne steht das Jahr 1886, auf der neueren Fahne 1866 und in den Statuten steht 1876. Um nun Ordnung in die Menge der Varianten zu bringen, wollen wir die letzte Fahne auf 1876 abändern lassen. Somit soll es heissen: Gründung des Vereins 1876. Fahne angeschafft 1926. So beschloss die GV einstimmig.

Das Thema war für uns noch nicht erledigt, wir wollten es genau wissen, weshalb wir nochmals in die alten Bücher recherchierten:

Gemeindepräsident Direktor Emil Baur erwähnte in seiner Festansprache von 1926 das Jahr 1866 als Gründungsjahr mit folgendem Wortlaut:

„Verehrte Festversammlung, Verehrte Schützen Ein Tag der Freude ist für den Feldschützenverein Bonstetten angebrochen, gilt es doch heute seine neue Fahne, die er dank der Opferwilligkeit der Einwohner unserer Gemeinde anschaffen konnte, einzuweihen. Bevor wir aber auf diesen Akt eintreten, gestatten Sie mir, von der alten Fahne Abschied zu nehmen und zugleich einen kurzen Rückblick auf die Entwicklung des Feldschützenvereines Bonstetten seit dessen Gründung zu werfen. Im Jahre 1866 wurde von den damaligen Scharfschützen der Gemeinde Bonstetten (ca. 8 Mann an der Zahl) der Feldschützenverein Bonstetten gegründet. Somit kann derselbe heute auf sein 60 jähriges Bestehen zurückblicken..“

Und siehe da, im Frühling 2000 kam während den ersten Vorbereitungsarbeiten zu unserem Fest im Jahr 2001 die erste Fahne aus dem Jahr 1866 zum Vorschein. Zusammengerollt lag diese im Estrich unseres Schützenhauses, womit das Gründungsjahr eindeutig bewiesen ist. Näher gehen wir in dieser Chronik nicht mehr auf das Geburtsjahr ein, denn schon mehrmals in der Vereinsgeschichte wurde dieses hinterfragt.

Nach 1886 wurde vorerst jährlich am Hirschmontag ein sogenanntes Gemeindeschiessen durchgeführt. Bei diesem Schiessen durfte nur stehend geschossen werden. Abwechslungsweise hielt der Feldschützenverein seine Schiessübungen auch im sogenannten Bodenfeld und beim Lochenweiher ab.

Ab 1890 zeigt die Schiesstätigkeit des Vereins einen bedeutenden Aufschwung. So konnte z.B. 1893 die Fahne lorbeergeschmückt vom Bezirksschiessen in Obfelden heimkehren.

Von 1909 bis 1911 dauerten die Vorbereitungsarbeiten für den Neubau eines Schützenhauses an der Stationsstrasse. Im Juli 1912 wurde mit einem Einweihungsschiessen das neue Schützenhaus eröffnet. Sieben Jahre später stand bereits das nächste Projekt an für eine neue Zugscheibenanlage oder für den Umbau der bestehenden Feldanlage. Nach langen Verhandlungen und Erklärungen wurde schliesslich an einer Gemeindeversammlung ein Kredit von CHF 22‘000 für den Neubau der Zugscheiben gutgeheissen. Im Mai 1920 wurde ein Einweihungsschiessen durchgeführt.

Ein Exploit gelang dem Verein 1924 anlässlich des Eidg. Schützenfestes in Aarau, als dem Verein von 1347 konkurrierenden Sektionen der ausgezeichnete 41. Rang mit Lorbeer, grosser Weinkanne und 6 Bechern gelang.

1926 – Fahnenweihe, der Feldschützenverein vor 90 Jahren

Das bereits im Jahre 1886 eingeweihte Banner hat den Verein zu manchem Schiessanlass begleitet und kam selten ohne Lorbeerkranz ins Heimatdorf zurück. Da aber damals die Fahnen gemalt wurden statt gestickt, wurde das Tuch im Laufe der 39 Jahre brüchig und so kam es dazu, dass kaum mehr mit diesem Banner an die Schützenfeste ausgezogen werden konnte. Darum wurde vom Verein einstimmig beschlossen, im Jahre 1926 eine neue Fahne zu beschaffen.

Fahnenweihe am Sonntag, 2. Mai 1926: Der Anlass war für jene Zeit sicher ein ganz besonderer. Gemäss Programm wurden folgende Schiessvereine eingeladen: Wettswil, Stallikon, Hedingen, Islisberg und Militärschiessverein Bonstetten. Als Patensektion wurde der Feldschützenverein Wettswil engagiert. Nebst dem Fahnenakt wurde auch geschossen und gefeiert.

Die oben erwähnte Ansprache von Gemeindepräsident Direktor Emil Baur wurde unter vielen hundert Zuhörern mit tiefem Ernste angehört und manches Auge liess es feucht werden. Ein Umzug führte durch das reichlich dekorierte Bonstetten und schloss mit einem Absenden ab. Die Rangliste lautete wie folgt:

1. Rang: Feldschützenverein Bonstetten mit 62.77 Punkten;

2. Rang: Hedingen 61,74 P.;

3. Rang: Stallikon 59,91 P.;

4. Rang: Wettswil 58,38 P.;

5. Rang: Islisberg 55,64 P. und

Militärschiessverein Bonstetten Ehrenkranz......

Der offizielle Schluss der Feier bildete die Ernennung zum Ehrenmitglied des Herrn Direktors E. Baur, Gemeindepräsident von Bonstetten, mit Übergabe der diesbezüglichen Urkunde durch den damaligen FSV Präsidenten Jakob Aeberli.

Bereits 1929 konnte wiederum ein sportlicher Höhepunkt gefeiert werden mit dem Höchstresultat anlässlich des Kantonalen Schützenfestes in Hedingen.

Bedeutende Schützenfeste in der Zwischenkriegszeit:

Von den Eidg. Schützenfesten sind die Bonstetter Schützen reich bekränzt nach Hause gekehrt. Aarau 1924, Bellinzona 1929, Fribourg 1934, Luzern 1939, Chur 1949, Lausanne 1954.

Das Feldsektionswettschiessen 1935 in Bonstetten wurde von 300 Schützen abgehalten. Im gleichen Jahr trat Jakob Aeberli nach 22 Jahren als Präsident des Vereins zurück.

In den Kriegsjahren 1939 bis 1945 blieb der Schiessbetrieb aufrecht. Das Programm bestand neben den freiwilligen Übungen auf dem eigenen Stand auch aus dem Bezirks-Einzelwettschiessen, dem Feldsektionswettschiessen und dem Feldschiessen. Nebst dem Obligatorischen Bundesprogramm, welches nicht absolviert werden musste und 1946 reaktiviert wurde, fand auch von 1937 bis 1947 kein Hochzeits- und Ehrengabenschiessen statt. 1952 wurde dieser Anlass aus dem Jahresprogramm gestrichen.

1946 Einführung einer Jahresmeisterschaft in Form eines Vereins-Jahresprogrammes mit Punktebewertung. Ein Drittel aller Teilnehmer erhalten Lorbeerzweige, vier Jahre später erhalten die besten 10 einen silbernen Kaffeelöffel, ab 1955 erhält jeder Teilnehmer ein Löffel.

1950 Versuchsweise werden einige Kleinkalibergewehre gemietet und im Folgejahr werden zwei Gewehre angeschafft. Geschossen wird beim alten Scheibenstand. Ein Projekt für eine Kleinkaliber-Schiessanlage wird gestartet. An der GV 1950 wird zudem beschlossen, dass jeder neue zugezogene Schütze erst zur Schiessübung zugelassen wird, wenn er militärisch angemeldet ist.

1951 Anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums wird ein Jubiläumsschiessen durchgeführt unter der Leitung des langjährigen Vorstands- und Ehrenmitgliedes Otto Koch. 27 Sektionen nehmen daran teil. Der Ehrenpräsident Jakob Aeberli hielt die Festrede.

Im Jahre 1953 wurde der Pistolen- und Kleinkaliberstand auf 50 m Schussdistanz im Ribacher eingeweiht. Der Bau wurde von der Gemeinde und dem Schützentoto finanziert. Der FSV sicherte der Gemeinde zu, dass jedes Mitglied mindestens 30 Fronstunden leiste. Der Schiessbetrieb wurde im Frühjahr 1954 aufgenommen.

Am 16.2.1953 verstarb der Ehrenpräsident Jakob Aeberli. Es war unbegreiflich für jeden Bürger der „Schaggi“ kannte.

Die Schiesstätigkeit in den 50er Jahren umfasste Bundesprogramm, Feldsektionswettschiessen, div. Fahnenweih- und Jubiläumsschiessen, Bezirksschiessen und Endschiessen.

1956 Auflösung des Militärschützenvereins in Bonstetten. Die Mitglieder integrieren sich in den Feldschützenverein.

1956 – neues Schützenhaus, der Feldschützenverein vor 60 Jahren

Auf Grund der regen Bautätigkeit anfangs der 50er Jahre im Gebiet Schachen musste aus Sicherheitsgründen der Schiessstand in der Stegmatten, mit Schützenhaus an der Stationsstrasse und Scheibenstand an der Schachenstrasse im Bereich des heutigen Kindergartens, aufgegeben werden. Im Lochenfeld an der Aumülistrasse wurde ein Gelände als für gut befunden und 1955 mit dem Bau begonnen.

"Mögen die Neider ruhig von einer Schiess-Villa sprechen, dieses Werk wird Generationen überdauern und erfreuen". Ausgerüstet mit einer modernen Warner-Anlage "Silenta" und "Moser-Scheiben" im Scheibenstand fand am 29. April 1956 die Eröffnung des Schützenhauses im Lochenfeld statt. Das Standeinweihungsschiessen unter der Leitung von Albert Aeberli fand im Juni des Jahres 1957 statt. Es beteiligten sich 39 Sektionen mit total 1348 Schützen. Dabei sind 304 Auszeichnungen für gute Schiessresultate abgegeben worden.

1957 Erstmalige Austragung des Berchtoldschiessens.

1958 Die Pistolen- und Kleinkalibersekton ist dem Stammverein gleichgestellt, d.h. jedes Mitglied einer Sektion ist berechtigt in jeder anderen Sektion mitzumachen.

1959 wurde mit einer Grossaktion die Bonstetter Dorfbevölkerung motiviert, am erweiterten Endschiessen teilzunehmen. Über 50 Bonstetterinnen und Bonstetter nahmen teil.

1961 Offizielle Aufnahme der Kleinkalibersektion in den Eidg. Kleinkaliberschützenverband. Genehmigung der neuen Statuten des FSV.

1962 Aufruf an alle 99 Mitglieder des FSV, dass sie sich an einem oder mehreren Anlässen als Zeiger zur Verfügung stellen sollen. Es herrscht akuter Mangel an freiwilligen Zeigern. 11, davon sämtliche 7 Vorstandsmitglieder meldeten sich. Es müssen nun Zeiger zugekauft werden, womit der Jahresbeitrag von 3.50 auf 6.00 erhöht wird.

1963 Durchführung eines Freundschaftsschiessens im Vorfeld zum Eidg. Schützenfest in Zürich. Statt den geplanten 600 Teilnehmern absolvierten 934 das Programm. Am Eidg. Schützenfest erreichten vier die grosse Meisterschaft (Truttmann Martin jun. 536 Pkt., Mathis Joe 509 Pkt., Hug Jean 507 Pkt. und Aeberli Edwin 500 Pkt.

1964 Erstmalige Teilnahme am Rigischiessen, welches über 20 Jahre von Heinrich Illi organisiert wurde.

1965 Hervorragende Arbeit im Jungschützenwesen. Hervorragende Resultate im Bezirk belohnen die Aufgabe des Jungschützenleiters.

1967 Loslösung der Kleinkalibersektion von der Stammsektion aufgrund persönlicher Abneigungen. Die Kleinkalibersektion wird umbenannt in Sportschützenverein.

1969 Erstmalige Durchführung des Freundschaftsschiessens mit Hedingen. Dieser Anlass wird bis heute durchgeführt. Im Laufe der Jahre wurde auch die FSG Zwillikon eingeladen.

Im Jahre 1970 verstarb der Ehrenpräsident Edwin Aeberli. Ein weiterer Schicksalsschlag für den Verein. Dafür machen die Schützen auf sich aufmerksam, denn der FSV Bonstetten ist die einzige Sektion im Bezirk, die in der höchsten Kategorie schiesst.

1971 Auf Wunsch des Gemeindepräsidenten wird ein sogenanntes Behördenschiessen lanciert. Neben der Siegergruppe "Gemeinderat" mit den Schützen Dr. Max Huber, Jean Hug, Arnold Koch und Dr. Wilhelm Spinnler nahmen noch Gruppen der Primarschulpflege, der reformierten Kirchenpflege, der Rechnungsprüfungskommission sowie der Fürsorgebehörde teil. Die Gruppenanzahl stieg in den folgenden Jahren stetig und 1995 nahmen 32 Vierergruppen an diesem Wettkampf teil. Neben den Behörden und den Gruppen der FDP und SVP stellen in den letzten Jahren die Dorfvereine den grossen Teil der Gruppen. So findet man in der Rangliste Gruppen des Musikvereins, Ski-Club, Frauenverein, Turnverein, Club Töff-Fründ, Theaterverein, Feuerwehr, Samariterverein, Flurgenossenschaft, Holzkorporation, Gemeinde- und Schulbibliothek, ...

1972 Modusänderung Jahresmeisterschaft. Alle Teilnehmer erhalten einen Zinnbecher, der Sieger eine Kanne und der Zweitplatzierte ein Tableau.

1974 Otto Koch und Edwin Huber werden für 60 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt.

1975 Einbau von neuen Schallschutzwänden im Schützenhaus.

1976 Jubiläumsschiessen anlässlich 100 Jahre FSV an drei Schiesstagen und einem Jubiläumsfest mit Abendunterhaltung im Gemeindesaal von Bonstetten.

1977 Loslösung der Pistolensektion vom Stammverein mit der Übernahme des 50m Standes in der Grube Bonstetten.

In den Jahren 1979 bis 1984 führte der Schützenverein Bonstetten alljährlich das Bonstetter Sturmgewehrschiessen durch. Dieser Schiesswettkampf, welcher in Gruppen absolviert werden musste, fand weit über die Kantonsgrenze hinaus seine Anhänger.

Am 27.8.1981 ist das alte Schützenhaus an der Stationsstrasse vollständig abgebrannt.

1983 Durch aktive Vorstandstätigkeit wurde das Interesse am Vereinsgeschehen gefördert mit dem Resultat, dass die Aktivsektion wieder eine stattliche Anzahl Mitglieder mobilisieren konnte.

Bereits 1983 wurden die ersten Versuche unternommen, den Schiessstand mit einer automatischen Trefferanzeige auszustatten, doch es dauerte noch bis zum Dezember 1985, bis die Gemeindeversammlung den Kredit bewilligte und die neuen Anzeigen am 17. Mai 1986, anlässlich des Feldschiessens, in Betrieb genommen werden konnten.

Otto Koch ist am 28. März 1984 nach über 70 Jahren Vereinsmitgliedschaft verstorben.

1985 Teilnahme am Eidg. Schützenfest in Chur mit 30 Schützinnen und Schützen.

Am 6.5.1985 verstarb der Ehrenpräsident Jean Hug. Ein weiterer Schicksalsschlag in der Geschichte des Vereins.

1984 Schiessplatzbesetzung in Bonstetten! Der Inhaber des Gartencenters blockierte anlässlich eines Jungschützenkurses den Schiessbetrieb. Er hisste eine weisse Fahne mitten auf der Schusslinie.

Bis zu diesen Jahren verlief der Schiessbetrieb ohne grössere Probleme, bis dann eines Tages die Gärtnerei in der Nachbarschaft stark vergrössert wurde, womit ein Gartencenter entstand. Trotz gegenseitigen Eingeständnissen und an die Verkaufszeiten angepasste Schiesszeiten ging der folgende Streit bis zu Besetzungen der Schusslinie. Nach einem Entscheid des Gemeinderates im Jahre 1988, welcher fortan auch die Durchführung des Feldschiessens oder eines Bezirksschiessens verunmöglicht hätte, kündigte der Vorstand einen "In-corpore"-Rücktritt auf die folgende Generalversammlung an. An dieser Generalversammlung, an welcher auch Mitglieder des Gemeinderates zugegen waren, wurde das Traktandum Wahlen nach eifrigen, aber sachlichen Diskussionen und nach einem Angebot des Gemeinderates zu einer gegenseitigen Aussprache, vorerst für zwei Monate auf eine ausserordentliche Generalversammlung zurückgestellt. Wie der damalige zuständige Gemeinderat festhielt, war man wohl "etwas zu undiplomatisch" vorgegangen und man müsse wohl nun auch mal die Vertreter des Schützenvereins anhören, da man sich den Folgen nicht bewusst war. Nach einer gegenseitigen Aussprache wurde das Problem bereinigt und der Schützenverein fand weiterhin die Möglichkeit, die erwähnten Anlässe weiterzuführen.

Anmerkung: Der Feldschützenverein Bonstetten möchte es nicht unterlassen, an dieser Stelle der neuen Geschäftsleitung des Gartencenters Guggenbühl, unter der Betriebsleitung von Arthur Küng, einen grossen Dank auszusprechen. Seit seinem Start in der Nachbarschaft des Schützenhauses war er immer bereit im gegenseitigen Gespräch Lösungen zu finden. Herzlichen Dank!

Einen grösseren Erfolg konnten die Bonstetter am Eidgenössischen 1990 in Winterthur verbuchen, an dem sie in der 4. Kategorie bei 996 rangierten Sektionen den 60. Schlussrang erreichten.

1991 Die Bonstetter Dorfchilbi wird anlässlich der 700 Jahr Feier der Eidgenossenschaft neu gestaltet unter Einbezug der Bonstetter Vereine. Der FSV führte in den ersten Jahren ein Armbrustschiessen durch, welches vor 10 Jahren durch ein Luftgewehrschiessen abgelöst wurde.

1991 Die Schiessplatzfrage lässt dem Verein keine Ruhe. Der Gemeinderat suchte kurz vor Weihnachten den Kontakt mit der Nachbarsektion Stallikon. Erst im letzten Moment und nach monatelanger Überzeugungsarbeit des Vorstandes konnte ein Umzug verhindert werden.

1993 Die Tour de Suisse gastiert im Säuliamt. Dabei wurde eine Rundstrecke definiert, bei welcher die Aumülistrasse viermal passiert werden musste. Es herrschte ein Grossaufmarsch beim Schützenhaus Bonstetten, da zweimal ein Bergpreis angesetzt war.

1994 Es entstanden weitere Schwierigkeiten an der Schiessanlage Lochenfeld. Auf Grund von neuen Lärmvorschriften mussten die in der Umgebung wohnenden Personen von Gesetzes wegen gegen den Lärm geschützt werden. Mittels einem Gemeinderats- und Vorstandsbeschlusses wurden sechs Schallschutztunnels angeschafft zur Reduktion des Mündungsknalls. Es war die erst vierte Anlage in der Schweiz. (offen nach wie vor Geschossknall, welcher nur mittels eines Walls gedämmt werden kann.)

1997 fand im Bezirk Affoltern das Kantonale Schützenfest statt. Der Schiessstand Lochenfeld wurde als Ausweichstand definiert, wobei schliesslich kein Schiessen auf der Anlage durchgeführt wurde.

Seit 1997 hat unser Verein seine eigene Homepage. Unter www.fsv-bonstetten.ch finden Sie nicht nur Termine und Kontaktadressen, sondern immer wieder mal einen Bericht aus unserem Vereinsgeschehen.

1998 stand das definitive Lärmkonzept der Gemeinde Bonstetten. Nebst den bereits montierten Lärmschutztunnels wurde ein 120m langer Erddamm mit aufgesetzter Schallschutzwand erstellt.

2000 Aufgrund von verändertem Platzbedarf stand ein Umbau des Schützenhauses Lochenfeld an, indem die Schützenstube vergrössert wird und die Schiessläger halbiert würden. Mit dem Projekt Bonstetter Dorfvereine – Vision 200X wurde ein Platzbedarf der Bonstetter Vereine abgeklärt, wobei der Bedarf nicht gross war. So dauerte es bis 2005 bis schliesslich an einer Gemeindeversammlung der Kredit zum Umbau bewilligt wurde. Im Jahre 2006 konnte die neue Schützenstube und neue WC Anlagen in Betrieb genommen werden.

2001 Der FSV Bonstetten feiert sein 125 Jahre + 10 Jubiläum. Kurz nach 9/11 und vor dem Swissair-Grounding fand der Anlass im strömendem Regen statt. Begleitet durch die Aufführung der Patengemeinde Bonstetten Deutschland fand ein umfangreiches Fest statt.

2006 Grosserfolg anlässlich der Gruppenmeisterschaft. Die Sturmgewehr 57er Gruppe mit Bruno Künzli, Hans Appert, Markus Hasler, Werner Lüchinger und Toni Hohl überstanden mit 668 Pkt. die Zentralausscheidung des Kantons mit dem 10. Rang und qualifizierten sich für die SSV Hauptrunden. Dorf erreichte die Gruppe gesamtschweizerisch den ausgezeichneten 12. Rang.

2009 Grosse Verdienste für Vorstandsmitglieder der Feldschützen Bonstetten anlässlich der ZKSV in Andelfingen mit dem Bezug von Bruno Künzli und Wilhelm Glättli einer Ehrenmedaille für mindestens 25 Jahre Vorstandstätigkeit.

2008 wurden im Lochenfeld Kugelfangkästen installiert, womit der Komfort und die Sicherheit der Schiessanlage noch lange Zeit gesichert ist.

Im Oktober 2010 stellte jedoch der Gemeinderat Bonstetten ein vorsorgliches Anschlussgesuch an die Schiessanlage Wettswil, wie dies bereits die Nachbarsektion Stallikon tat. Bis im Februar 2012 wurden Verhandlungen geführt zwischen dem Gemeinderat Bonstetten und dem Vorstand des FSV. Am 14.2.2012 beschloss der Gemeinderat schliesslich zugunsten der Feldschützen. Die Begründung lautete: „Die Zeit ist noch nicht reif“. Somit bleibt die Schiessanlage in Bonstetten bestehen.

2013 Mit dem Kauf von Ersatzteilen konnte auch die Anlage technisch sichergestellt werden. Heute haben wir einen Schiessstand, der den erforderlichen Standards angepasst ist. Dass dies nicht ohne grosses Engagement seitens der damaligen Vorstandsmitglieder und Verständnis des Gemeinderates Bonstetten möglich war, versteht sich von selbst.

Nach den Ehrenpräsidenten Jakob Aeberli, Edwin Aeberli und Jean Hug verstarb am 14. Juni 2014 auch der Ehrenpräsident und zugleich amtierende Präsident Bruno Künzli. Dieser Schicksalsschlag machte einige Umstrukturierungen im Verein notwendig. Rechtzeitig auf das 150 Jahr Jubiläum steht der Feldschützenverein wieder mit einem soliden Vorstand da und ist gewappnet für die nächsten Jahre.

Ein Blick in die Zukunft des FSV, ein Sport mit Präzision

Der amtierende Präsident Sascha Kaiser präsentiert die Zukunftspläne des Vereins. Es warten einige interessante Aufgaben und Visionen:

  • Als erstes gilt es mit drei neuen Jungschützenleitern das Jungschützenwesen und die Kurse für Jugendliche wieder populär zu machen mit dem Ziel die Mitgliederzahl wieder zu erhöhen.
  • Weiter ist es ein Ziel von uns, am Behördenschiessen wieder eine höhere Gruppenbeteiligung zu erreichen.
  • Es wird auch eine herausfordernde Aufgabe sein, unseren Mitgliedern ein attraktives Jahresprogramm zu bieten, wobei die eher sportlich orientierten wie auch die Sturmgewehr Schützen auf ihre Kosten kommen sollen.
  • Es gilt auch ein Augenmerk auf unsere Schiessanlage zu legen, bei welcher die Trefferanzeige langsam ins Alter gekommen ist. Obwohl wir mit Ersatzteilen noch gut bestückt sind, darf eine langfristige Finanzierung einer neuen Trefferanzeige nicht vergessen werden.
  • Eine weitere Vision besteht darin, für unsere Schützen im Winter eine Trainingsmöglichkeit am Luftgewehr zu bieten.
  • Hauptziel ist, mit einem gesunden Verein die Kameradschaft zu pflegen und noch viele Jubiläen feiern zu können.

Präsidenten des FSV

Die Protokolle der ersten Jahre sind nicht vorhanden, somit sind die Angaben aus den Gründungsjahren unvollständig. Das Protokollbuch beginnt mit dem Jahr 1894.

1866 – 1894                 ?

1894 – 1902                 Aeberli Heinrich

1902 – 1905                 Huber Rudolf

1905 – 1909                 Aeberli Heinrich

1909 – 1913                 Glättli Alfred

1913 – 1935                 Aeberli Jakob, Ehrenpräsident 1932

1935 – 1947                 Huber Edwin

1947 – 1952                 Sigrist Karl

1952 – 1965                 Aeberli Edwin, Ehrenpräsident 1965

1965 – 1972                 Hug Jean, Ehrenpräsident 1972

1972 – 1977                 Iseli Robert

1977 – 1990                 Achermann Renato, Ehrenpräsident 1990

1990 – 1996                 Glättli Wilhelm

1996 – 2014                 Künzli Bruno, Ehrenpräsident 2012

2014 – 2015                 Leva Bernhard (ad interim)

2015 -                           Kaiser Sascha

Ehrenmitglieder

Bis heute hat die GV des Feldschützenvereins Bonstetten 58 Mitglieder zum Ehrenmitglied vorgeschlagen und gewählt.

Zum Ehrenmitglied wurden Mitglieder automatisch ab dem 25. Mitgliedsjahr ernannt. Diese Regelung wurde anlässlich der GV 1918 beschlossen. Bis zur GV 1964 hat diese Regelung Gültigkeit. Ab diesem Zeitpunkt erfolgte eine Ehrenmitgliedschaft auf Antrag des Vorstandes.

Verdiente Persönlichkeiten im Verein

Aeberli Jakob 1889 - 1953, Eintritt Verein 1907, Wahl in Vorstand 1911 als Vizepräsident, 1913 bis 1935 Präsident, 1932: Wahl zum Ehrenpräsidenten
Koch Otto  1897 - 1984, Eintritt Verein 1914, Wahl in Vorstand 1923 als Aktuar/ Schützenmeister/ Munitionsverwalter/Fähnrich, Austritt 1947, Wahl zum Ehrenmitglied 1940, danach aktiver Schützenmeister bis 1974 und Munitionsverwalter bis 1984, 10-fach Teilnahme an Eidg. Schützenfesten
Huber Edwin  1897 - 1980, Eintritt Verein 1914, Wahl in Vorstand 1923 als Schützenmeister, 1935 bis 1947 Präsident, danach aktives Mitglied bis 1974, 1940: Wahl zum Ehrenmitglied
Aeberli Edwin 1922 - 1970, Eintritt Verein 1939, Wahl in Vorstand 1944 als Schützenmeister, 1952 bis 1965 Präsident, 1965 Wahl zum Ehrenpräsidenten
Hug Jean   1924 - 1985, Eintritt Verein 1965, Wahl in Vorstand 1965 als Präsident bis 1972, 1972 Wahl zum Ehrenpräsidenten
Achermann Renato geb. 1947, Eintritt Verein 1975, Wahl in Vorstand 1975 als Kassier, 1977 bis 1990 Präsident, 1985 Wahl zum Ehrenmitglied, 1990 Wahl Ehrenpräsident
Künzli Bruno 1946 - 2014, Eintritt Verein 1974, Wahl in Vorstand 1974 bis 1990 als Schützenmeister, 1996 bis 2014 als Präsident, 1984 Wahl zum Ehrenmitglied, 2012 Wahl Ehrenpräsident
Glättli Wilhelm  geb. 1961, Wahl in Vorstand 1983 als Aktuar, Präsident und Kassier, 1999 Wahl zum Ehrenmitglied, 2020 Wahl Ehrenpräsident





    
          

 News  

 

10. März 2024

Das Jahresprogramm 2024 ist nun online (zum Jahresprogramm). 


24. August 2023

Rangliste und Fotos des diesjährigen Behörden-, Parteien- und Vereinsschiessens sind nun online. 


15. August 2023

Am 16. September 2023 findet das diesjährige Behörden-, Parteien- und Vereinsschiessen statt. Wir freuen uns auf viele Anmeldungen (zur Einladung).

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